Ziel des Dynamic Risk Management (DRM) Projekts des International Accounting Standards Boards (IASB) ist eine bessere bilanzielle Abbildung von dynamischen Risikomanagement-Strategien und -Aktivitäten im IFRS-Einzel- oder -Konzernabschluss. Investoren sollen verstehen können:
(a) die Risikomanagement-Strategie des Unternehmens und wie sie zur Zinsrisikosteuerung angewendet wird,
(b) wie das DRM die Art, den zeitlichen Anfall und die Unsicherheit künftiger Zahlungsströme beeinflusst, und
(c) welche Auswirkungen das DRM auf Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung hat.
Aus dem Feedback auf den 2014 als Diskussionspapier vorgestellten Portfolio Revaluation Approach sowie nach mehrjähriger Analyse und weiterer Konsultation hat das IASB ein neues Modell, das sog. DRM Core Model, entwickelt.
Ausgangspunkt des DRM Core Models ist die gewählte Risikomanagement-Strategie. Zunächst wird aus den geeigneten zinstragenden Vermögenswerten und Verbindlichkeiten die Aktuelle offene Netto-Risikoposition (CNOP) des Unternehmens ermittelt. Diese kann je Portfolio ermittelt werden. Sie wird anschließend mit dem Zielprofil (TP) des Risikomanagements verglichen. Das Zielprofil entspricht der Bandbreite der Risikolimite, innerhalb der die Netto-Risikoposition variieren darf, um die Strategie zu erfüllen. Bewegt sich die Netto-Risikoposition außerhalb des Zielprofils, ist festzulegen, in welchem Umfang unter Einsatz von Derivaten risikomindernde Maßnahmen ergriffen werden sollen, damit das Zielprofil wieder erreicht wird (Risk Mitigation Intention, RMI). Das RMI wird für Bewertungszwecke in hypothetischen Benchmark Derivaten (BD) ausgedrückt. Das Unternehmen erwirbt anschließend Derivate (Designierte Derivate, DD) zur Herbeiführung der Risikominderung.
Aus dem Vergleich der Zeitwert-Änderungen der Benchmark Derivate und der Designierten Derivate lassen sich anschließend die Effekte des Dynamic Risk Managements ableiten und im Zeitablauf dynamisch optimieren. Für unterschiedliche Zinsrisiken können separate DRM Modelle zu bilden sein, wie derzeit noch weiter ausgearbeitet wird.
Zur bilanziellen Abbildung des DRM Core Models hat das IASB derzeit das folgende Vorgehen vorläufig entschieden:
Derzeit nimmt das IASB Verfeinerungen an den Modellparametern vor. Der Veröffentlichungszeitpunkt für den Exposure Draft wurde noch nicht festgelegt. In einem ersten Schritt soll die Anwendung des DRM Core Models auf den Bankensektor beschränkt und ggf. später auf andere Branchen ausgeweitet werden.
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